Kurkuma – eine Wurzel mit vielen Wirkungen

Kurkuma ist ein Gewürz, das auch als gelb färbender Bestandteil in Currypulver und Senf eingesetzt wird. Als Einzelgewürz wird es bei uns weniger verwendet, aber in der ayurvedischen Küche ist es unentbehrlich. Was hierzulande vielleicht weniger bekannt ist, ist der immense Gesundheitswert des Gewürzes. Der allerdings ist in der traditionellen Heilkunde schon seit Jahrhunderten überliefert und inzwischen auch durch verschiedene wissenschaftliche Studien bestätigt. Er basiert auf einer besonderen Nährstoffdichte, eingebunden in eine breite Palette an Inhalts- und Wirkstoffen. Kurkuma ist also nicht einfach nur ein Superfood, sondern auch Heilmittel mit anerkannter Wirkung.

Was ist Kurkuma?

Kurkuma Wurzel und PulverKurkuma zählt zu den Ingwergewächsen. Wegen seiner gelb färbenden Wirkung wird es auch als Gelbwurz bezeichnet. Andere Namen sind Safranwurzel, indischer Safran oder gelber Ingwer. Der botanische Name lautet Curcuma longa. Die Heimat der mehrjährigen Pflanze liegt in Südostasien, wo das schilfartige Gewächs eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen kann. Sie entwickelt einen etwa 20 Zentimeter langen, rosafarbenen Blütenstand. Gelbwurz vermehrt sich durch unterirdische Wurzelausläufer, die Rhizom genannt werden.

Wie wird Kurkuma gewonnen?

Die oberen Teile der Pflanze sind nicht brauchbar, das eigentlich Interessante sitzt in der Wurzel. Die fleischig verdickte Knolle, also das Rhizom, ist verantwortlich für die Geschmacks- und Wirkstoffe. Der Wurzelstock ist kräftig rot gefärbt. Er wird getrocknet und ganz fein vermahlen. Das Ergebnis ist das leuchtend gelbe Kurkuma-Pulver. Es ist als lose Ware erhältlich, wird aber auch in Kapselform als reines oder mit anderen Substanzen gemischtes Präparat angeboten. Auch Tabletten und Tinkturen sind erhältlich. Hauptproduzent von Kurkuma ist Indien mit etwa 80 Prozent des Weltbedarfs.

Welche besonderen Inhalts- und Wirkstoffe hat Kurkuma?

Hauptverantwortlich für die Gesundheitswirkung von Gelbwurz ist das Curcumin. Es wurde im Jahr 1815 erstmals von zwei deutschen Wissenschaftlern, Pelletier und Vogel, isoliert. (1) Insgesamt kann Kurkuma mit folgenden wertvollen Inhaltsstoffen punkten:

  • Curcumin
  • ätherische Öle
  • Vitamine B2, B6, C, E, K und Niacin
  • Mineralstoffe Magnesium, Eisen, Zink, Kalium, Kalzium, Kupfer, Mangan und Natrium
  • Proteine
  • Ballaststoffe

Curcumin ist ein sekundärer Pflanzenstoff (Farb- und Scharfstoff). Es wird ihm eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Außerdem soll er das Immunsystem aktivieren, freie Radikale neutralisieren und die Zellalterung verlangsamen können.

Ätherische Öle nehmen zahlreiche Funktionen im Organismus wahr – in Gelbwurz sind sie reichlich enthalten. Auch die enthaltenen Vitamine wirken vielfältig: Die B-Vitamine sind wichtige „Nervenvitamine“, die Vitamine C und E wirken antioxidativ, Vitamin K knochenstärkend. Niacin unterstützt den Stoffwechsel, die Zellteilung und beeinflusst den Cholesterinspiegel günstig. Die Mineralstoffe sind beteiligt an der Regelung von Stoffwechsel und Hormonhaushalt sowie an der Weiterleitung von Nervenimpulsen. Proteine und Ballaststoffe ergänzen das Vitalstoffpaket.

Wie kann Gelbwurz eingesetzt werden?

Kurkuma ist nicht nur ein altes Gewürz, es wird auch von jeher als Heilmittel genutzt: In der Heiltradition der nordamerikanischen Indianer spielte die „Yellow Root“ über Jahrhunderte eine große Rolle. Die indische Heilslehre des Ayurveda und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) setzen die Heilpflanze ganz selbstverständlich bei verschiedenen Beschwerden ein. Seit etwa 50 Jahren wird die Heilpflanze nun auch in der westlichen Naturmedizin geschätzt. Studien beweisen die gesundheitsfördernden und heilenden Wirkungen, daher ist Kurkuma von den maßgeblichen Bewertungskommissionen als Arzneimittel anerkannt.

Gesicherte Wirkungen von Kurkuma

Der Einsatz von Kapseln aus Javanischer Gelbwurz (Curcumae xanthorrizae rhizoma) wurde von der Kommission E als Heilmittel bei dyspeptischen Beschwerden – also Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen – anerkannt. (2) Blähungen, Magenkrämpfe, Sodbrennen oder Aufstoßen können durch Kurkuma verhindert oder gemildert werden. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) schreibt der Gelbwurz eine entzündungshemmende Wirkung zu (3). Vor allem die Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen, besonders bei rheumatischer Arthritis, gilt als sehr wirksam. Schwellungen der Gelenke und Morgensteifigkeit sollen gelindert werden. (4) Das Linus Pauling Institut in Oregon konnte in einer Studie aus dem Jahr 2012 (5) außerdem belegen, dass Curcumin das Wachstum ganz bestimmter körpereigener Stoffe (cAMP-Peptide = antimikrobielle Peptide, Abwehrpeptide) fördern kann, die dann zahlreiche Krankheitserreger bekämpfen könnten.

Gelbwurz in der traditionellen Medizin

In der Indonesischen Volksmedizin, im Ayurveda und der TCM gilt Gelbwurz als energiespendendes Mittel. Laut TCM soll es das Qi, den Energiefluss, anregen. Geist und Nerven sollen beruhigt werden. In der naturheilkundlichen Anwendung wird es vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden und entzündlichen Vorgängen wie Rheuma eingesetzt, bei Problemen mit Galle und Leber, bei Atemwegserkrankungen und zur Immunstärkung. Präventiv den Speisen zugefügt soll es der allgemeinen Gesunderhaltung dienen. Als Tee kann es die Fettverdauung nach schwerem Essen verbessern und Völlegefühle verhindern.

Nicht gesicherte Wirkungen der Wurzel

Die Einnahme von Kurkuma wird in vielen Veröffentlichungen mit positiver Wirkung auf Asthma, Husten, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes, Nierenerkrankungen, Cholesterinsenkung, weibliche Zyklusbeschwerden oder gar Alzheimer und phychische Erkrankungen verbunden. Hinreichend aussagekräftige Studien, vor allem am Menschen, fehlen hierzu bislang. Die Forschung arbeitet allerdings sehr aktiv an diesen Fragen. Neuere Studienergebnisse lassen den Schluss zu, dass positive Effekte auf verschiedene Erkrankungen durchaus möglich sind. (1, 6)

Kurkuma in der Küche

Gelbwurz ist ein traditionelles Gewürz der ayurvedischen Küche. Als reinigend, energiespendend und heiß wird seine Wirkung beschrieben. Es wird einer Vielzahl von Gerichten zugegeben und passt zu allen anderen Gewürzen. Wunderbar schmeckt es zu Hülsenfrüchten (Dhal) und anderen vegetarischen Speisen. Auch zu Fleisch und Fisch, sogar zu Süßspeisen passt es. Lecker ist Kartoffelstampf mit Gelbwurz. Das Gewürz hat einen leicht scharfen Geschmack mit einem Hauch Bitterkeit. In unseren Breiten ist es nur als Pulver zu kaufen, die frische Knolle findet man hier nicht. Alle Gerichte bekommen übrigens eine leuchtend gelbe Farbe!

Was ist bei der medizinischen Anwendung zu beachten?

Kurkuma hat eine geringe Bioverfügbarkeit. Das heißt, es wird vom Körper nur schwer aufgenommen. Die Resorption und damit die Wirksamkeit werden verbessert, wenn gleichzeitig Piperin, ein Inhaltsstoff des schwarzen Pfeffers, aufgenommen wird. Daher werden in Zubereitungen beide Stoffe oft miteinander kombiniert. Neue Zubereitungsformen umgeben das fettlösliche (lipophile) Curcumin mit einer wasserlöslichen Schicht (Mizellen) und machen es so für den Darm aufnahmefähiger, wie eine Humanstudie zeigt. (7) Im Essen kann einfach mit Kurkuma und gleichzeitig schwarzem Pfeffer gewürzt werden.

Welche Nebenwirkung kann Gelbwurz haben?

Kurkuma als Gewürz gilt als sicher. Auch die Einnahme von Präparaten zeigt in der Regel keine Nebenwirkung, wenn die Dosierungshinweise beachtet werden. Über längere Zeit in hohen Dosen konsumiert können Magenbeschwerden auftreten. Während der Schwangerschaft sollten Frauen keine Kurkuma-Präparate einnehmen, da die Gebärmutter stimuliert werden kann.

Rücksprache mit dem Arzt sollte jeder nehmen, der Kurkuma-Präparate gleichzeitig mit Medikamenten zur Verlangsamung der Blutgerinnung (Anti-Thrombozyten-Medikamente, Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac usw.) oder gegen Diabetes nehmen möchte. Vor einer geplanten Operation sollte mindestens 2 Wochen kein hochdosiertes Kurkuma verwendet werden, da auch hier die Blutgerinnung verlangsamt werden kann. Bei Gallenleiden (Gallensteine) sollte ebenfalls der Arzt befragt werden.

Fazit
Kurkuma ist nicht nur ein außerordentlich nährstoffreiches Gewürz. Es ist auch als Heilmittel bei bestimmten Erkrankungen anerkannt und als Arzneimittel erhältlich. In der traditionellen Medizin, der Volksheilkunde und der naturheilkundlich ausgerichteten westlichen Medizin wird das Wurzelpulver erfolgreich gegen verschiedene Beschwerden und zur allgemeinen Stärkung eingesetzt. Aktuelle Studien arbeiten daran, weitere medizinische Einsatzgebiete für den Einsatz der außerordentlichen Wurzel zu finden und wissenschaftlich abzusichern.

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Quellen:
(1) Subash C. Gupta et al.: Discovery of Curcumin, a Component of the Golden Spice, and Its Miraculous Biological Activities, 2013 – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3288651/

(2) Monographie BGA/BfArM (Kommission E), Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 6.7.1988., Heftnummer: 122., ATC-Code: A16AY.

(3) In: WHO Monographs on Selected Medicinal Plants – Volume 1: Rhizoma Curcumae Longae, 1999
oder http://www.kurkuma-wirkung.de/entzuendungen/

(4) Belcaro, G. et al: Efficacy and safety of Meriva®, a curcumin-phosphatidylcholine complex, during extended administration in osteoarthritis patients. 2010 – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21194249

(5) Based on Oregon State University (Linus Pauling Institute) information and news release, 2012

(6) Kunnumakkara AB et al.: Curcumin, The Golden Nutraceutical: Multitargeting for Multiple Chronic Diseases. 2016 – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27638428

(7) Schiborr, C. et al.: The oral bioavailability of curcumin from micronized powder and liquid micelles is significantly increased in healthy humans and differs between sexes. – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24402825

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