Ginseng ist eine der bekanntesten Heilpflanzen

Ginseng ist sicher eine der bekanntesten Heilpflanzen, und er ist auch eine der am besten erforschten. Jedes Jahr finden Konferenzen unter Leitung der Koreanischen Ginseng-Gesellschaft statt, wo die neuesten Forschungsergebnisse vorgetragen und anschließend in Buchform veröffentlicht werden. (1) Seit Jahrtausenden gelten die speziellen Inhaltsstoffe des Ginsengs in der Naturheilkunde als starkes Allheilmittel, sozusagen als „Allzweckwaffe“ gegen die verschiedensten Krankheiten. Vor allem seine stärkende Wirkung wird inzwischen rund um den Globus geschätzt. Immer mehr Einsatzgebiete werden in wissenschaftlichen Studien auf ihre Möglichkeiten hin untersucht. Damit ist Ginseng ein Therapeutikum mit vielversprechenden Aussichten.

Panax ginseng – die Ginseng-Pflanze

Der botanische Name Ginseng scheint Programm zu sein: Panax bedeutet nichts anderes als „allheilend“ und kommt aus dem Griechischen. Lateinisch ist die Bezeichnung für die Pflanze „Panacea“, was nichts anderes als Wunder- oder Allheilkraut heißt. Das krautige Efeugewächs wird bis zu 80 Zentimeter groß, entwickelt relativ unscheinbare gelblich-weiße Blütendolden, ihre langgestielten Blätter sind drei- bis fünffingrig geteilt. Die leuchtend roten Früchte des Ginseng bilden sich ab dem vierten Jahr. Sie tragen zwei Samen, die für die Nachzucht gesammelt werden. Die Wurzeln wachsen jährlich im Schnitt einen Zentimeter. Ginseng ist eine Wald- und Gebirgspflanze, die im Herbst ihre Blätter verliert.

Die bekanntesten Ginseng-Arten

Die Heimatregionen des Ginseng sind Korea, der Nordosten Chinas und Sibirien. Aber auch in anderen Regionen, in denen günstige klimatische Bedingungen herrschen, findet man ihn. Nach seiner Herkunft wird er in verschiedene Arten unterschieden:

  • Koreanischer Ginseng (Panax ginseng C. A. Meyer)
  • Chinesischer Ginseng (Panax notoginseng)
  • Sibirischer Ginseng (Eleutherococcus senticosus)
  • Japanischer Ginseng (Panax pseudoginseng subsp. Japonicus)
  • Amerikanischer Ginseng (Panax quinquefolius).

Für die medizinische Anwendung ist vor allem der Koreanische Ginseng, maßgebend, denn er hat die höchste Konzentration wertvoller Inhaltsstoffe. Der Japanische Ginseng hat ebenfalls pharmakologische Wirkung, allerdings eine andere als die koreanische Variante. Beim Sibirischen Ginseng, auch Taigawurzel oder Taiga-Ginseng genannt, handelt es sich auch um ein Efeugewächs, allerdings nur entfernt mit dem echten Ginseng verwandt. Sein Name soll auf eine ähnliche Wirkung hinweisen. Entsprechend wurde auch die Taigwurzel, genau wie die Ginsengwurzel, von der HMPC (Herbal Medicinal Product Committee) als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft.

Roter Ginseng – Weißer Ginseng: Der Unterschied

Oft findet man die Bezeichnungen „roter Ginseng“ oder „weißer Ginseng“. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um verschiedene Ginseng-Arten. Der Unterschied beruht auf der Verarbeitungsweise. Die weiße Ginsengwurzel wird nach 4 Jahren geerntet und ohne weitere Einflussnahme in der Sonne getrocknet, wodurch sie ihre natürliche Farbe behält. Rote Ginsengwurzeln entstehen durch eine Behandlung mit Wasserdampf vor der Trocknung. Durch das Dämpfen karamellisiert der Fruchtzucker und färbt die Wurzel rot. Das führt zu einer deutlich längeren Haltbarkeit, senkt allerdings den Wirkstoffgehalt. Um diesen Verlust auszugleichen, kultiviert man die Pflanzen zwei Jahre länger (6 Jahre). In Deutschland wird in erster Linie die weiße Variante des Koreanischen Ginseng zu Heilzwecken genutzt. Oft wird roter Ginseng irrtümlich als hochwertiger dargestellt, weil er länger wächst und hochpreisiger ist.

Die Heilkraft steckt in der Wurzel: Inhaltsstoffe und Wirkungen

Der chinesische Name der Heilpflanze leitet sich von chinesischen „jen shen“ ab und bedeutet „Menschenwurzel“. Damit wurde Bezug genommen auf die Form der Wurzel, die eine menschenähnliche Gestalt hat. Und die Wurzel ist es auch, die dem Menschen ihre Heilkraft schenkt.

Inhaltsstoffe von Panax ginseng

Ginseng steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe, deren wichtigsten die Ginsenoside sind. Sie gelten als die Hauptwirkstoffe der Heilpflanze. Etwa dreißig verschiedene Ginsenoside konnten inzwischen nachgewiesen werden, die sich chemisch nur wenig voneinander unterscheiden, aber in ihrer Wirkung deutlich variieren. Interessant ist, dass die Ginsenoside ein und derselben Pflanze sogar gegenteilige Eigenschaften besitzen können. Das Ginsenosid Rg1 beispielsweise wirkt blutdruckerhöhend und kreislaufstimulierend, das Ginsenosid Rb2 hingegen blutdrucksenkend und beruhigend. Auch die Aufnahme der Stoffe ins Blut verhält sich stark unterschiedlich. Ginsenoide ähneln dem Kortison und Vorstufen wichtiger Hormone, was ihre Wirkung auf unser Hormonsystem erklären könnte. Die Phamakologie der Ginsenoside ist wohl noch auf lange Sicht ein überaus spannendes Studiengebiet. (2)
Eher unbekannt ist, dass auch die Früchte von Panax ginseng die begehrten Ginsenoide enthalten. Das wurde erst 2002 in Chicago entdeckt. Seitdem werden auch die Früchte – in bisher sehr geringem Umfang – als Heilmittel genutzt.

Doch die Ginsenoside sind bei Weitem nicht die einzigen Wirkstoffe der Heilpflanze. Insgesamt sind es über 150 Inhaltsstoffe, denen vor allem in ihrem Zusammenspiel die breit gefächerte gesundheitliche Wirkung der Ginsengwurzel zugeschrieben werden. Dazu zählen

  • Vitamine (C, B-Komplex),
  • Mineralstoffe und Spurenelemente (Magnesium, Kalium, Kalzium, Eisen, Zink, Selen, Natrium, Phosphor, Mangan, Kupfer, Kobalt, Nickel und einige mehr)
  • ätherische Öle (Polyacetylene)
  • Phenole (Salicylsäure, Vanillin)
  • Peptide (insulinähnlich wirkende Proteine)
  • Fettsäuren
  • Aminosäuren

Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Bestandteilen, auch der verschiedenen Ginsenoside, sind komplex und bisher noch nicht im Detail erforscht und verstanden.

Wie die Ginseng-Wurzel wirkt

Die Wirkung der Ginseng-Wurzel wird mit „adaptogen“ bezeichnet. Das heißt, Ginseng wirkt nicht direkt gegen eine bestimmte Krankheit, sondern auf den gesamten menschlichen Organismus. Damit soll er befähigt werden, sich generell gegen Krankheiten und Stress zu wehren. Ginseng passt sich quasi den Gegebenheiten des jeweiligen Organismus an (to adapt = sich anpassen, engl.) und wirkt indirekt. Als Adaptogen sorgt er für den jeweils notwendigen Ausgleich, wenn gesundheitliche Probleme auftreten. Das bedeutet aber auch, dass es eine besonders große Bandbreite hinsichtlich der Anwendungsgebiete von Ginseng-Präparaten gibt. Einige spezielle Wirkungen können inzwischen einzelnen Inhaltsstoffen zugeordnet werden:
Die Ginsenoside werden über den Darm aufgenommen und als Stoffwechselprodukt ins Blut überführt. Sie wirken vor allem stärkend auf das Immunsystem. Die Widerstandsfähigkeit wird gefördert und freie Radikale haben weniger Chance, den Organismus anzugreifen. Man kann Ginseng aufgrund der Ginsenoside also als allgemeines Stärkungsmittel begreifen. Es gilt als tonisierendes (kräftigendes) Mittel. Man fühlt sich leistungsstärker, konzentrierter, stressresistenter und vitaler.

Die Polyacetylene der ätherischen Öle sollen die Fließfähigkeit des Blutes positiv beeinflussen und gegen das Verkleben der Blutplättchen wirken können. Damit haben sie schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Wie eine japanische Studie aus dem Jahr 2012 zeigt, weisen sie auch antibiotische Wirkung beispielsweise gegen Staphylococcus aureus auf, eine weit verbreitete Bakterienart, die zu den gefürchteten „Krankenhauskeimen“ zählt. (3)
Die zu den Phenolen zählende Salicylsäure wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend, das Vanillin besitzt leichte antibakterielle und antimykotische Eigenschaften. Die besondere Wirkung von Ginseng beruht auf einem ausgewogenen Gehalt an Haupt- und Nebenwirkstoffen. Die befinden sich in der reinen, unmanipulierten Wurzel, die als Gesamtheit (Haupt- und Nebenwurzeln) und möglichst wenig verarbeitet verwendet wird. Darauf sollte geachtet werden, wenn man Ginseng kaufen will.

Medizinische Nutzung von Ginseng

Ginsengwurzel wurde als anerkanntes traditionelles Arzneimittel von der HMPC eingestuft. Die Kommission E/ESCOP hat Koreanischen Ginseng als „Tonikum zur Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeits- und Schwächegefühl, nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie in der Rekonvaleszenz“ anerkannt. (4) Die Kommission D (Homöopathische Therapierichtung und Stoffgruppe) nennt für Ginseng die Anwendungsgebiete Schwächezustände und Rheumatismus. (5) Aus der allgemein stärkenden Wirkung werden immer mehr konkrete Anwendungsgebiete abgeleitet, bei der es auf eine gute Gesamtkonstitution ankommt – und das kann ja eigentlich fast alles sein. Sehen wir uns also die traditionellen Anwendungsgebiete und die sich daraus ableitenden Forschungsergebnisse an.

  • Ginseng in der Traditionellen Medizin
    Ginsengwurzel ist seit Jahrtausenden ein traditionelles Heilmittel der Koreanischen (TKM) und Chinesischen Medizin (TCM). Beide gehen von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise aus, in der es einer Harmonie aller Vorgänge in unserem Körper bedarf. Gerät etwas in Schieflage, muss ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden. Als adaptogenes Heilmittel, das den Ausgleich herbeiführt, ist Ginseng also wie geschaffen als wichtigste Heilpflanze in der asiatischen Medizin. Das ist auch heute noch der Fall. Ginseng-Zubereitungen sind die Basis für die Bekämpfung von einem geschwächten Immunsystem, Abgeschlagenheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Arteriosklerose, Gelenkproblemen, Leberleiden, Wechseljahresbeschwerden, Potenzstörungen, Stresszuständen, Erkältungskrankheiten und Grippe, Atemwegserkrankungen, Haut- und Haarproblemen sowie Übergewicht. Einige dieser traditionellen Anwendungsgebiete konnten inzwischen durch Studien verifiziert werden, die auch den Anforderungen der westlichen Medizin genügen.
  • Ginseng und die Schulmedizin
    Auch die Schulmedizin kommt allmählich an der Heilpflanze nicht mehr vorbei. Denn es gibt Studien, die eine Wirkung recht gut belegen können. Bei Krebspatienten ließ beispielsweise die mit der Therapie meistens einhergehende Fatigue (Müdigkeitssyndrom) stark nach und die Lebensqualität wurde deutlich gesteigert. (6) Sogar ein gewisses präventives Potential wird vermutet.
    Auch die positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel ist gut erforscht. Die Glukosewerte im Blut der Studienteilnehmer sanken im Versuch signifikant ab, was nahe legt, dass Ginseng auch in der Diabetes-Therapie gut einsetzbar ist. (7) Weitere Studien hierzu sollen folgen.
    Sogar das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) bei Kindern scheint gut auf Ginseng anzusprechen. Das legt eine koreanische Studie aus 2014 nahe. Nebenwirkungen traten nicht auf. (8)
    Als gesichert gilt auch die positive Wirkung auf Mundgeruch, vor allem solchen, der durch Magenerkrankungen hervorgerufen wird. (9)
    Es gibt zahlreiche weitere vielversprechende Studien, etwa zur Wirkung von Ginseng bei Lebererkrankungen, bei allergischer Rhinitis (Heuschnupfen), Asthma, Influenza (Grippe), Übergewicht, zur Sauerstoffaufnahme ins Blut und mehr. Bisher sind die Ergebnisse nicht alle belastbar und Tier- bzw. In-vitro-Studien nicht nahtlos auf den Menschen übertragbar. Es muss beispielsweise auch über Dosierung und Darreichungsformen weiter geforscht werden.

Ginseng kaufen, Qualität sichern

Wer Ginseng-Präparate kaufen will, wird in Apotheken, Reformhäusern, Drogerien, Bio-Läden, im Online-Handel und sogar im Supermarkt fündig. Ginseng ist frei verkäuflich. In Deutschland gelten die Präparate als Arzneimittel und sind deshalb qualitätsgeprüft, sie müssen bestimmten Anforderungen und Mindestqualitäten entsprechen. Eine nachweisbare Wirkung kann demnach erwartet werden. Die als medizinisch eingestuften Produkte gibt es vorrangig in der Apotheke zu kaufen. In Deutschland müssen Ginseng-Präparate laut Deutschem Arzneibuch (DAB) über einen Mindestgehalt von 1,5 %, in der Schweiz sogar von 2,0 % Ginsenoside verfügen. Das kann bei Produkten aus den USA oder anderen englischsprachigen Ländern anders sein, denn dort sind viele Ginseng-Zubereitungen als Nahrungsergänzung eingestuft.

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Darreichungsformen und Dosierung von Ginseng

Ginseng ist hierzulande nicht als frische Wurzel zu kaufen. In seinen Ursprungsländern wird die Wurzel auch in der Küche verwendet, und zwar gekocht, gebraten, gedünstet oder frittiert als Bestandteil von Suppen, Reisgerichten, Getränken. Der Duft ist leicht nach Lakritz, der Geschmack zunächst bitter und nach einiger Zeit süßlich. Kleine Stückchen oder das Pulver können aber auch hier als Gewürz über das Essen gestreut werden. Üblicher sind die verschiedenen Darreichungsformen, die bei uns im Handel sind:

  • Tee: Für den Ginseng-Tee werden die Wurzeln kleinstückig geschnitten und 3 Gramm (1 Teelöffel voll) mit 150 ml kochendem Wasser überbrüht. Nach 5-10 Minuten Ziehzeit wird der Tee durch ein Sieb abgegossen. Dreimal täglich eine Tasse über 3-4 Wochen getrunken soll die gewünschte Wirkung entfalten.
  • Pulver: Für die Gewinnung von Pulver wird die Wurzel schonend getrocknet und anschließend vakuumverpackt. Das naturbelassene Produkt enthält alle Wirkstoffe. Es kann trocken geschluckt, in heißem Wasser gelöst getrunken oder in Speisen gemischt werden. Eine Dosis von 1-2 Gramm täglich soll allgemein gesundheitsfördernd wirken.
  • Extrakt: Beim Extrakt handelt es sich um Pulver, das auf spezielle Weise mittels Wasser- oder Alkoholextraktion hergestellt wurde. Der darin enthaltene Gehalt an Ginsenosiden wird auf der Verpackung angegeben. Steht dort beispielsweise die Angabe 8:1, dann wurden 8 Teile Ginseng zu einem Teil Trockenextrakt verarbeitet. Je niedriger die Zahl vor dem Doppelpunkt, desto höher der Ginsenosidanteil und damit hochwertiger ist der Extrakt. Die Dosis richtet sich nach der Verpackungsangabe.
  • Granulat: Beim Granulat wird das Pulver mit Milch- oder Traubenzucker vermischt angeboten. Es ist sehr lange haltbar. Normalerweise wird es als Tee aufgebrüht.
  • Kapseln: Kapseln – ebenso wie Dragees und Tabletten – sind einfach zu dosieren und ohne Probleme einzunehmen, die Dosis richtet sich nach der Packungsangabe des jeweiligen Präparates. In den Hüllen der Kapseln steckt das Pulver, das auch aus der Hülle entfernt und in Flüssigkeit gegeben oder pur verzehrt werden kann. Tabletten sind gepresstes Pulver, bei Dragees zusätzlich mit einem Überzug versehen. Kapseln und Co. enthalten stets die gleiche Wirkstoffmenge.
  • Pastillen und Kautabletten: Hierbei handelt es sich um eine Art Tabletten, die zum Kauen oder Lutschen gedacht sind. Über die Mundschleimhaut werden die Wirkstoffe schnell in den Blutkreislauf aufgenommen.
  • Tonikum (Ginseng-Schnaps): Der Ginseng-Anteil hierbei ist niedrig, der Anteil an Alkohol relativ hoch, außerdem finden sich diverse Zusatzstoffe – daher ist ein Tonikum im wahrsten Sinne des Wortes mit Vorsicht zu genießen.
  • Kosmetik: Auch in Cremes, Körperölen, Shampoos und anderen kosmetischen Produkten steckt Ginseng, denn es soll auch hautstärkende Effekte haben.

Ginseng und seine möglichen Nebenwirkungen

Erst nach mehrwöchiger Anwendung stellt sich die Wirkung von Ginseng ein. Allerdings kann die Einnahme auch mit Nebenwirkungen verbunden sein. In Kombination mit koffeinhaltigen Getränken (Kaffee, Tee, Cola) wird deren Wirkung verstärkt und kann zu Schlafstörungen oder Nervosität führen. Auch manche Medikamente können in ihrer Wirkung verstärkt werden. Deshalb sollten Diabetiker, Menschen mit Bluthochdruck und Personen, die Blutverdünner einnehmen, Ginseng nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt verwenden.

Als Gegegenanzeigen gelten Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Morbus Crohn), um das überaktive Immunsystem nicht noch weiter anzuheizen. Schwangere, Stillende und Kinder sollten auf die Verwendung verzichten, weil keine aussagekräftigen Studien zur Unbedenklichkeit vorliegen. Wegen der blutverdünnenden Wirkung sind Ginseng-Präparate rechtzeitig vor Operationen abzusetzen.

Ginseng in Deutschland pflanzen?

Eine Ginseng-Farm in der Lüneburger Heide, die seit mehr als 30 Jahren Panax ginseng C.A. Meyer anbaut, macht es vor. Die exotische Pflanze kann auch in unseren Breiten gedeihen. Wer die Wurzel am Ende ernten möchte, braucht allerdings einige Geduld, denn sie sollte mindestens 4 Jahre alt sein, um ihre Wirkstoffe voll entfalten zu können. Der Anbau ist außerdem nicht ganz einfach, denn der perfekte Standort ist eher kühl und schattig, mit durchlässigem Boden, der optimaler Weise einen pH-Wert von 5,0-6,5 aufweist. Wo Farn wächst, gedeiht in der Regel auch Ginseng recht gut. Frische Ginsengsamen benötigen eine Keimzeit von 18 Monaten, deshalb sind vorgekeimte Samen zu empfehlen. Lehmiger Boden, Staunässe, künstlicher Dünger, Pestizide – all das mag die Pflanze nicht.
Beliebt ist hierzulande auch ein kleiner Baum, der Ficus Ginseng. Er wird als Bonsai angeboten, gehört zu den Maulbeergewächsen und heißt botanisch korrekt eigentlich Ficus microcarpa, zu Deutsch: Chinesische Feige. Mit der Heilpflanze Ginseng ist er nicht verwandt, er hat lediglich eine Stammform, die der Ginsengwurzel ähnelt.

Fazit
Die Stärke von Ginseng liegt sicher in der Eigenschaft, allgemein aufbauend zu wirken, und zwar auf alle Bereiche von Körper und Geist. Seine Wirkstoffe, allen voran die Ginsenoside, wirken in ihrer Gesamtheit. Die genauen Mechanismen sind noch nicht entschlüsselt. Ginseng gilt als Arzneimittel und wird intensiv beforscht, da er als vielversprechendes Heilmittel bei verschiedenen Erkrankungen gilt.

Quellen
(1) Journal of Ginseng Research: http://www.ginsengres.com/
(2) Leung, KW & Wong, AS: Pharmacology of ginsenosides: a literature review. 2010
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2893180/
(3) Fukujama, N. et al.: Antimicrobial polyacetylenes from Panax ginseng hairy root culture. 2012
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22382419
(4) http://www.arzneipflanzenlexikon.info/ginseng.php
(5) https://buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-D-Monographien/panax-pseudoginseng.htm
https://buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-D-Monographien/panax-quinquefolius–ginseng.htm
(6) Barton, DL et al.: Wisconsin Ginseng (Panax quinquefolius) to improve cancer-related fatigue: a randomized, double-blind trial, N07C2. 2013
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23853057
(7) Park, SH et al.: An 8-wk, randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial for the antidiabetic effects of hydrolyzed ginseng extract. 2014
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25379002
(8) Ko, HJ et al.: Effects of Korean red ginseng extract on behavior in children with symptoms of inattention and hyperactivity/impulsivity: a double-blind randomized placebo-controlled trial. 2014
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25369174
(9) Lee, JS et al.: Korea red ginseng on Helicobacter pylori-induced halitosis: newer therapeutic strategy and a plausible mechanism. 2009
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19776584

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