Kräuter der Provence

Die Kräuter der Provence – ein Fest der Sinne

Kräuter sind aus der Küche nicht weg zu denken. Oft geben sie einem Gericht erst den letzten Schliff. Und neben ihrem besonderen Duft und Geschmack haben sie oft auch einen gesundheitsfördernden Aspekt.

Gewürzmischungen findet man im Supermarkt mittlerweile für alles Mögliche. Man braucht sich keine eigenen Gedanken mehr um die passenden Gewürze für das Gericht zu machen. Aber es gibt einige Gewürzmischungen, die sind schon sehr alt. Dazu gehört zum Beispiel Curry-Pulver. Das Gewürzpulver besteht aus einer Mischung von speziellen Gewürzen. Die genaue Mischung ist dabei nicht hundertprozentig festgelegt. Es gibt einige unabdingbare Gewürze und einige Variablen. Ganz ähnlich sieht das auch bei der Mischung Kräuter der Provence aus.

Von der Wildpflanze zur Würzmischung

Salbei - weltweit beliebt
Salbei – weltweit beliebt

Diese Kräutermischung wird schon sehr lange im Gewürzregal des Supermarktes angeboten. Länger als Steak- und Pommeswürzer. Das hat etwas mit der Geschichte der Kräutermischung zu tun.
Kräuter wie Petersilie, Dill und Schnittlauch werden seit Jahrhunderten auch in Deutschland in der Küche verwendet. In der französischen Landschaft der Provence sind aber ganz andere Kräuter typisch. Klima, Bodenverhältnisse und Tradition lassen hier andere Pflanzen gedeihen. Trotzdem entstand in der Provence keine typische Kräutermischung. In Deutschland gibt es das auch nicht. Höchstens für das Rezept der grünen Soße. Aber dabei handelt es sich auch nur um ein spezieles Rezept.
Allerdings erfreute sich die Provence schon immer vieler Beucher und Liebhaber. Natürlich interessierten die sich auch für die einheimische Küche. Für die Rezepte benötigt man auch typische Kräuter. Viele davon sind nicht ganz winterhart. Da Kräuter getrocknet werden können, entstand die Idee zu einer ‚typischen‘ Kräutermischung, die Pflanzen aus der Provence enthielt. So konnten Urlauber und Besucher etwas aus der Provence mitnehmen.
Geschützt ist der Begriff dieser Kräutermischung nicht. Und auch die Bestandteile sind ähnlich wie beim Curry nicht genau festgelegt. Ebenso gibt es aber einige Standardbestandteile. Sie zaubern den Hauch Ferne in die Küche.

‚Gerichteküche‘

Typisch provencalisch wird es, wenn man mit den Kräutern der Provence ein Gericht der Region zubereitet.
Ganz klassisch ist das Ratatouille zu nennen. Zu dem mediterranem Gemüse passt die Kräutermischung besonders gut. Typisch sind aber auch kräftige Gemüseeintöpfe.
Moderner ist die Verwendung als Marinade für Fleisch und Fisch. Es bekommt ein besonderes Aroma und wird bekömmlicher durch die Kräutermischung.
Neben dieser traditionellen Verwendung können die Kräuter aber auch in Quark, Soßen und anderen Gerichten lecker genutzt werden.

Welche Kräuter und woher

Ursprünglich wurden häufige Kräuter aus der Provence getrocknet und in Mischungen verkauft. Heute werden die Kräuter für die Mischungen nur noch selten in Frankreich angebaut. Ein großes Anbaugebiet ist zum Beispiel die Maghreb.
Die Mischungen im Supermarkt haben dagegen wenig mit der ursprünglichen Mischung zu tun. Weder Anbaugebiet noch die verwendeten Kräuter spiegeln die ursprünglichen Ambitionen wider.

Aber es gibt eine weitere Möglichkeit, diese Gewürzmischung zu erhalten. Durch Züchtungen und Erfahrungen können wir heute im eigenen Kräutergarten, auf dem Balkon oder Terasse Pflanzen für unsere eigene Kräutermischung anpflanzen. Es gibt sie als Samen, als Gewürzpflanzen, und manche Sorten vertragen auch schon den einen oder anderen Winter. Doch was kommt nun eigentlich in eine typische Kräutermischung der Provence?
Absolut hinein gehören Rosmarin, Thymian, Oregano und Bohnenkraut. Ganz Typisch sind auch Lavendelblüten. Kein Frankreichreisender, der nicht von der Landelblütenpracht schwärmt. Sie gehören dazu.

Weitere Kräuter können dazukommen, scheinen aber eher einer anderen Küche entlehnt zu sein. Man kann sich hier von seinen Vorlieben leiten lassen und ausprobieren. Zu häufigen weiteren Bestandteilen gehören diese Kräuter: Lorbeer, Wachholder, Basilikum, Salbei, Fenchel, Liebstöckel und Kerbel.

Hier zeigt sich besonders, dass der Name Kräuter der Provence nicht festgelegt ist. Das lässt aber auch viel Spielraum zum eigenen Experimentieren in der Küche, wenn es um die Entdeckung des provencalischen Geschmacks geht.